... ist offen für ornithologisch Interessierte, die den Codex der FG anerkennen
... stellt an neu Hinzukommende keine Bedingungen zu Kenntnissen oder Mitgliedschaften
... hat eine Chat-Gruppe zu lokalen ornith. Themen (bei Interesse an Leitung wenden)
... betreut Kartierungen, Wasservogelzählungen, Nisthilfeprojekte etc. ehrenamtlich
... ist beratend tätig für ökologisch-avifaunistische Fragestellungen
... fertigt wissenschaftlich fundierte Expertisen und Dokumentationen an (u.a. MhB)
... unternimmt Exkursionen und gestaltet Themen-Vorträge (s. NABU-Programm)
... ist vernetzt mit überregionalen ornithologischen Institutionen:
u.a. Verein Thüringer Ornithologen (VTO), Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)
... begrüßt ausdrücklich Projekte, Anfragen, Hinweise
... dokumentiert ausgewählte Aktivitäten im Logbuch der Fachgruppe
... wird geleitet von Holger Kirschner aus Jena: h.kirschjen@gmail.com
In den 70iger Jahren hatte ich von meinen Eltern ein Foto geschenkt bekommen. Das Foto wurde von einem Zivildienstleistenden, der auf der Nordseeinsel Langeoog als Vogelwärter tätig war, aufgenommen. Es zeigte einen Löffler. Zu der Zeit eine kleine Sensation. In unserem damaligen Vogelbestimmungsbuch war nur ein sehr kleines Gebiet vorwiegend im niederländischen Küstenbereich gezeigt, wo der Löffler sporadisch vorkam. Das hat sich geändert. Löffler brüten in Kolonien an verschiedenen Gewässern, auch im Wattenmeer. Etwa ab Ende Februar kann man die ersten aus den Winterquartieren zurückkehrenden Löffler beobachten. Sie haben den Winter vom Mittelmeerraum bis in den Senegal verbracht. Da sie bereits in den Überwinterungsgebieten mit der Balz begonnen haben, können sie fast direkt mit dem Brutgeschäft an den meist vorjährigen Brutplätzen beginnen. Die Nester werden oft im Röhricht auf umgebrochenem Schilf gebaut. Der Löffler stockt seine Nester immer weiter auf, sodass eine Art Thron entsteht, der eine stattliche Höhe von 50 Zentimetern erreichen kann. Die Eier sind auf weißem Grund unregelmäßig rötlich braun gefleckt. Beide Partnere bebrüten das Gelege abwechselnd drei Wochen lang. Brutzeit ist April bis September.
Die Jungen sind im Alter von etwa zwei Monaten selbstständig, aber erst mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Die Nahrung des Löfflers besteht aus Fischen, Wasserinsekten, Molchen,
Kaulquappen, Schnecken und Krebstieren. Im Gegensatz zu den sonstigen langbeinigen Vertretern der Störche, Reiher und Ibisse sucht der Löffler nicht gezielt nach Nahrung. Sein Schnabel verhindert
nämlich, dass er seine Beute sehen kann. Daher muss er auf eine andere Methode zurückgreifen: das „Seihen“. Bei diesem „Durchschnäbeln“ des seichten Wassers mit dem leicht geöffneten
löffelartigen Schnabel führt der Löffler mit dem Kopf halbkreisförmige Bewegungen aus. Eine sehr charakteristische Bewegung.
Jungvögel haben rosafarbene Schnäbel, graue Beine und dunkle Flügelspitzen. Im Brutkleid hat der Löffler ein gelbbraunes Brustband sowie einen deutlichen Federschopf am Hinterkopf und einen
schwarzen Schnabel mit gelber „Löffelspitze“. Der Löffler wird bis zu 95 cm groß und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 135 cm.
Anders als Reiher, strecken Löffler, wie auch andere zur Familie der Ibisse gehörende Vögel, im Flug den Hals aus.
Am besten kann man den Löffler an der Nordsee beobachten. Hier ist er erst seit einigen Jahren beheimatet. Von der kleinen Population aus den Niederlanden eingewandert, hat er sich auf einigen
ost- und nordfriesischen Inseln angesiedelt. Und gerade zur Nahrungssuche oder beim Sammeln für den Zug gen Süden kann man den großen weißen Vogel gut im Watt sehen.
Auf Langeoog gibt es mittlerweile eine Kolonie von ungefähr 120 Tieren. Letztes Jahr hatte ich fast halb so viele gezählt. Die Art nimmt also zumindest lokal zu. Eine gute und schöne Nachricht in
schwierigen Zeiten!
Text und Fotos: Bernhard Hube
Quellen:
Vögel Mitteleuropas – Wegweiser durch die Natur - Verlag Das Besten Stuttgart-Zürich-Wien (1982)
Kosmos – Naturführer Franck-Kosmos Verlag GmBH & Co. KG, Stuttgart (2020)
NABU homepage: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/loeffler/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/loeffler/
Ornithologie!
... ein wichtiges und wunderbares Betätigungsfeld
Wichtig, weil:
... sie als Bestandteil der Zoologie ökologische Zusammenhänge erkundet, denen auch der Mensch letztendlich vollständig ausgeliefert ist,
... ihr ein seismographischer Charakter zukommt bezogen auf die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur,
... ein jeder auch noch so geringe Beitrag wichtig ist für die Vogelwelt, für die Natur.
Wunderbar, weil:
... sie zu jeder Tages- und Nachtzeit und an allen Orten der Erde betrieben werden kann,
... es Freude bereitet, in der Natur – als Teil von ihr – unterwegs zu sein, sie zu entdecken und sich von ihren Schönheiten faszinieren zu lassen,
... Vögel in ihrer Artenvielfalt mit ihren Federkleidern, ihrem Gesang, ihren Rufen und ihrem Verhalten sich meist sehr gut beobachten und studieren lassen – ganz gleich ob am Futterhaus vorm Fenster, bei Spaziergängen, auf dem Weg zur Arbeit, bei Ausflügen oder Exkursionen,
... sie unabhängig von Anspruch, Wissens- und Erfahrungsstand von jeder und jedem aus jeglicher Altersgruppe ausgeübt werden kann.
Mitmachen lohnt sich!
Interessierte, ganz egal ob mit oder ohne ornithologische Vorkenntnisse, gern auch mit Kindern in Begleitung von Erwachsenen sind HERZLICH WILLKOMMEN!
Für Rückfragen oder weitere Informationen gern an Fachgruppenleitung wenden:
0170 40 235 30
Do., 14.09.2023: Fachgruppe Ornithologie
EXKURSION ZUM Hainspitzsee
17:30 Uhr, Parkplatz am See
Do., 28.09.2023: Fachgruppe Ornithologie
BEOBACHTUNGEN AUS 2023
Kurzbeiträge (max. 10 min) von allen, die gern berichten möchten
Bitte mit FG-Leitung abstimmen!
20:00 Uhr, Seminarraum 208, Zeiss-Campus
Weitere Abende bitte dem Programm entnehmen.
Hier gibt es weitere Inhalte:
Hilfe für Vögel: Was wie zu tun ist, an wen man sich wenden kann etc.
Tipps für Einsteigende: Hinweise zu Materialien und Methodik
Logbuch der Fachgruppe: hier sind die wichtigsten Aktionen der FG vermerkt.
Wasservogelzählung: 3 mal im Jahr, ideal für den Einstieg in die Ornithologie – gemeinsames Wandern, Entdecken, Kennenlernen. Keine Vorkenntnisse erforderlich, wetterfeste Kleidung und Fernglas empfohlen, Ausstieg/Unterbrechung jederzeit möglich.
Beobachtungsberichte: Beobachtungen aus Jena/SHK – ACHTUNG: Vorgaben zur Datenaufbereitung beachten!
Weiterführende Informationen finden sich auch hier:
ornitho.de … ornitho.de – vielseitig nutzbares Portal des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) – hier kann jede und jeder mitmachen!
Dieses frei zugängliche Datenbanksystem bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten von kaum schätzbarem Wert:
- Stets abrufbare Auflistung eigener (geprüfter) Daten: Datum, Ort, Art, Anzahl, Geschlecht etc. einschließlich weiterer Bild- oder Ton-Dateien
- Individuell einrichtbare Abfragen z.B. von Meldungen aus bestimmten Regionen, zu bestimmten Arten, Seltenheiten
- Kontaktaufnahme zu Ornithologinnen und Ornithologen deutschlandweit (wenn hinterlegt)
- Informationen zu saisonalen Besonderheiten