... ist offen für ornithologisch Interessierte, die den Codex der FG anerkennen
... stellt an neu Hinzukommende keine Bedingungen zu Kenntnissen oder Mitgliedschaften
... hat eine Chat-Gruppe zu lokalen ornith. Themen (bei Interesse an Leitung wenden)
... betreut Kartierungen, Wasservogelzählungen, Nisthilfeprojekte etc. ehrenamtlich
... ist beratend tätig für ökologisch-avifaunistische Fragestellungen
... fertigt wissenschaftlich fundierte Expertisen und Dokumentationen an (u.a. MhB)
... unternimmt Exkursionen und gestaltet Themen-Vorträge (s. NABU-Programm)
... ist vernetzt mit überregionalen ornithologischen Institutionen:
u.a. Verein Thüringer Ornithologen (VTO), Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)
... begrüßt ausdrücklich Projekte, Anfragen, Hinweise
... dokumentiert ausgewählte Aktivitäten im Logbuch der Fachgruppe
... wird geleitet von Holger Kirschner aus Jena: h.kirschjen@gmail.com
Mit seinem leuchtend grünen Gefieder auf Rücken und Schwanz, dem gelben Bürzel und der roten "Scheitelhaube" ist der Grünspecht (Picus viridis; picus = Specht, viridis = grün lat.) eine wirklich auffallende Erscheinung – wobei sich die Geschlechter bei guter Sicht vor allem durch die Unterschiede an der Kopfzeichnung zuordnen lassen.
Abbildung zeigt Grünspechtweibchen. Beim Männchen ist der schwarze Bartstreif in der Mitte noch mit Rot versehen.
Nur auf den ersten Blick ähnelt der ungefähr 30 cm (etwa „eichelhäher-“)große Grünspecht seinem kleineren Verwandten, dem Grauspecht. Können die phänotypischen Merkmale der Kopfbefiederung erkannt werden, so ist fällt beim Grauspechtmännchen der weit geringere Rotanteil auf der Kopfplatte auf, beim Weibchen ist gar kein Rot vorhanden. Mit etwas Beobachtungserfahrung lassen sich Unterschiede zwischen Grau- und Grünspecht aber auch an der Haltung und den Bewegungen erkennen. Der Grünspecht wirkt am Boden oder in der Vertikalen „aufrechter“ oder „neugieriger“, der Grauspecht scheint oft eher an seinem Standort zu „kleben“.
Zu verhören ist der Grünspecht weniger durch das „spechttypische“ laute Trommelklopfen an Baumstämmen, sondern auf Grund seines in der Balzzeit weithin vernehmbaren, hellen und mit etwas Phantasie an ein „menschliches Lachen“ erinnernden Revierverteidigungs-Rufes, welcher ihm zum Beinamen "Lachspecht" verholfen hat. Bisweilen lacht er auch im Flug.
Im Gegensatz zu manch anderem Mitglied der Familie Specht (Picidae) halten sich die ökologisch bemerkenswert anpassungsfähigen und nicht allzu menschenscheuen Grünspechte bevorzugt in halboffenem Gelände wie Gärten, Parks oder Streuobstwiesen auf und sind sogar direkt in Siedlungen anzutreffen - was gelegentlich zu kuriosen Verwechslungen führen kann. So gab es tatsächlich schon die eine oder andere Meldung von einem auf Gehölzen sitzendem, mutmaßlich „ausgebüxtem Nymphensittich“, welcher nach fachkundigem Blick sich als Grünspecht entpuppte.
Neben Regenwürmern sowie - wenn auch in geringerem Umfang - vegetarischer Kost wie Früchte oder Samen bilden bodenbewohnende Insekten die Hauptnahrung des Grünspechtes – hier vor allem Ameisen und deren Larven. Die ca. 10 cm lange, klebrige Grünspecht-Zunge ist für diese besondere Art der Beutesuche perfekt geeignet, da sie bis in die unterirdischen Insektenbaue reicht. Das funktioniert dank des starken Grünspecht-Schnabels selbst bei tiefgefrorenem Boden – sofern dieser nicht von Tiefschnee bedeckt ist.
Folgerichtig findet die Nahrungsbeschaffung des Grünspechtes meist auf Grünflächen statt, was ihm den zweiten Beinamen „Wiesen-“ oder auch „Erdspecht“ eintrug. Kleinere Distanzen bis zu drei Metern werden meist nicht fliegend, sondern in Sprüngen überwunden.
Nachts meidet der Grünspecht jedoch Flächen und es ist ganz „spechtgemäß“ das Klettern an Baumstämmen angesagt. Zum Nachbarbaum geht es in einer Art Segelflug.
Der Grünspecht-Brutplatz wird im Mai bis Juli meist in vorhandenen natürlichen Baumöffnungen oder in bereits verlassenen Nisthöhlen anderer Vogelarten angelegt. Nach knapp drei Wochen schlüpfen die Jungvögel aus den 5 bis 7 reinweißen Eiern und werden etwa vier Wochen, d.h. bis zum Flüggestadium von beiden Elternteilen gefüttert.
Durch seine besondere Lebensweise und die relativ geringe Fluchtdistanz in Verbindung mit der bemerkenswerten Gefiederfarbe sowie dem weithin hörbaren Balzruf qualifiziert sich der gut zu beobachtende Grünspecht als eine der „niedrigschwelligen Einstiegsdrogen in die Ornithologie“ und verspricht interessierten Neulingen – egal welchen Alters - schöne Anfangserfolge und erste Glücksmomente bei der Natur- bzw. Tierbeobachtung. In Jena und Umgebung ist die Grünspechtpopulation in den letzten 15 Jahren in etwa konstant.
Text Kathlen Runge, Foto HKi
Ornithologie!
... ein wichtiges und wunderbares Betätigungsfeld
Wichtig, weil:
... sie als Bestandteil der Zoologie ökologische Zusammenhänge erkundet, denen auch der Mensch letztendlich vollständig ausgeliefert ist,
... ihr ein seismographischer Charakter zukommt bezogen auf die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur,
... ein jeder auch noch so geringe Beitrag wichtig ist für die Vogelwelt, für die Natur.
Wunderbar, weil:
... sie zu jeder Tages- und Nachtzeit und an allen Orten der Erde betrieben werden kann,
... es Freude bereitet, in der Natur – als Teil von ihr – unterwegs zu sein, sie zu entdecken und sich von ihren Schönheiten faszinieren zu lassen,
... Vögel in ihrer Artenvielfalt mit ihren Federkleidern, ihrem Gesang, ihren Rufen und ihrem Verhalten sich meist sehr gut beobachten und studieren lassen – ganz gleich ob am Futterhaus vorm Fenster, bei Spaziergängen, auf dem Weg zur Arbeit, bei Ausflügen oder Exkursionen,
... sie unabhängig von Anspruch, Wissens- und Erfahrungsstand von jeder und jedem aus jeglicher Altersgruppe ausgeübt werden kann.
Mitmachen lohnt sich!
Alle Veranstaltungen sind offen. Es bedarf keiner Anmeldung. Der Eintritt ist frei .
Exkursion Wenigenjena
Donnerstag, 16.05., 18.00 Uhr, Grießbrücke
Besonders geeignet für Einsteigende
HKi
Exkursion zum Truppenübungsplatz Rothenstein
Donnerstag, 13.06., 19.00 Uhr, Schießplatz Rothenstein
HKi
Exkursion zum Hainspitzer See
Donnerstag, 19.09., 18.00 Uhr, Parkplatz am See
HKi, Auftakt-Treffen zu den Herbstaktionen
Beobachtungen aus 2023/24
Donnerstag, 26.09., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308
Fachgruppenmitglieder und/oder Nahestehende berichten von ihren Exkursionen
Bitte mit Fachgruppenleitung in Verbindung setzen.
Vögel der Nordsee
Donnerstag, 17.10., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308
Fachgruppenmitglieder und/oder Nahestehende berichten von ihren Exkursionen zur Nordsee
Bitte mit Fachgruppenleitung in Verbindung setzen.
Über die Sinne der Vögel
Donnerstag, 14.11., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308
Prof. Dr. Jürgen Bolz / Jena
WASSERVOGELZÄHLUNG ENTLANG DRE SAALE
Donnerstag, 17.11.
Koordiniert von der Fachgruppenleitung
Interessierte melden sich bitte bei der FG-Leitung
Informationen auch unter "Wasservogelzählung" auf dieser SITE
Einstieg in die Ornithologie - Zugänge, Anregungen, Orientierungen für Interessierte
Donnerstag, 28.11., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308
Holger Kirschner
Könige der Lüfte - Beobachtungen von Fischadler und Seeadler in Thüringen
Mittwoch, 04.12., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308
Dr. Jochen Eislöffel/ Jena
Wie Vögel die Kultur präg(t)en
Donnerstag, 05.12., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308
Dr. Dustin Beyer / Jena
Hier gibt es weitere Inhalte:
Hilfe für Vögel: Was wie zu tun ist, an wen man sich wenden kann etc.
Tipps für Einsteigende: Hinweise zu Materialien und Methodik
Logbuch der Fachgruppe: hier sind die wichtigsten Aktionen der FG vermerkt.
Wasservogelzählung: 3 mal im Jahr, ideal für den Einstieg in die Ornithologie – gemeinsames Wandern, Entdecken, Kennenlernen. Keine Vorkenntnisse erforderlich, wetterfeste Kleidung und Fernglas empfohlen, Ausstieg/Unterbrechung jederzeit möglich.
Beobachtungsberichte: Beobachtungen aus Jena/SHK – ACHTUNG: Vorgaben zur Datenaufbereitung beachten!
Weiterführende Informationen finden sich auch hier:
ornitho.de … ornitho.de – vielseitig nutzbares Portal des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) – hier kann jede und jeder mitmachen!
Dieses frei zugängliche Datenbanksystem bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten von kaum schätzbarem Wert:
- Stets abrufbare Auflistung eigener (geprüfter) Daten: Datum, Ort, Art, Anzahl, Geschlecht etc. einschließlich weiterer Bild- oder Ton-Dateien
- Individuell einrichtbare Abfragen z.B. von Meldungen aus bestimmten Regionen, zu bestimmten Arten, Seltenheiten
- Kontaktaufnahme zu Ornithologinnen und Ornithologen deutschlandweit (wenn hinterlegt)
- Informationen zu saisonalen Besonderheiten