Die Fachgruppe Ornithologie des NABU Jena

... ist offen für ornithologisch Interessierte, die den Codex der FG anerkennen

... stellt an neu Hinzukommende keine Bedingungen zu Kenntnissen oder Mitgliedschaften

... hat eine Chat-Gruppe zu lokalen ornith. Themen (bei Interesse an Leitung wenden)

... betreut Kartierungen, Wasservogelzählungen, Nisthilfeprojekte etc. ehrenamtlich

... ist beratend tätig für ökologisch-avifaunistische Fragestellungen

... fertigt wissenschaftlich fundierte Expertisen und Dokumentationen an (u.a. MhB)

... unternimmt Exkursionen und gestaltet Themen-Vorträge (s. NABU-Programm)

... ist vernetzt mit überregionalen ornithologischen Institutionen:

   u.a. Verein Thüringer Ornithologen (VTO), Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)

... begrüßt ausdrücklich Projekte, Anfragen, Hinweise

... dokumentiert ausgewählte Aktivitäten im Logbuch der Fachgruppe

... wird geleitet von Holger Kirschner aus Jena: ornithologie@nabu-jena.de

 

Vogel des Monats November 2024 - Stieglitz

Mit dem Stieglitz beginnen wir im Monat November die Vorstellung ausgewählter Mitglieder der artenreichen „Finken-Familie“ (Fringillidae)“.

 

Der knapp sperlingsgroße Stieglitz ist am schwarz-weiß-roten Kopfgefieder, der gelben Flügelbinde sowie der leuchtend roten Gesichtsmaske gut zu erkennen. Stieglitze sind Standvögel und lassen sich daher ganzjährig beobachten. Ihre Nahrung finden sie in Feld- und Waldrainen, auf Brachen oder Blühflächen. Besonders eindrucksvoll sind Stieglitzgruppen, die sich im Herbst bilden und sich oft auf samenreichen Hochstaudenbeständen, Blühbrachen oder auf verbliebenen Sonnenblumen niederlassen. Dabei ist auch ausdauerndes, „fröhliches Zwitschern“ oft gut zu hören. Unter den jetzt gesichteten Stieglitzen sind dann auch Wintergäste aus Nord- und Osteuropa.

Mit dem kegelförmige Finkenschnabel können Stieglitze Samen z.B. von Wildkräutern, körnertragenden Kulturpflanzen oder auch Bäumen aufnehmen. Nur gelegentlich, d.h. vor allem in der Brut- und Fortpflanzungszeit dienen auch kleine Insekten als Futterquelle für den erhöhten Nahrungsbedarf.

Eine bevorzugte Nahrung der Stieglitze sind die Samen von Disteln (lateinisch: Carduus), sodass sich der Zweitname „Distelfink“ sowie die wissenschaftliche Bezeichnung „Carduelis carduelis“ gut erklären lassen.

Stieglitze brüten ein bis zweimal im Jahr, von März bis etwa Ende Juli. In höheren Strauchgehölzen oder kleinen Bäumen wird vom Weibchen und für jede Brut extra  ein weich gepolstertes Nest angelegt. Bei den Brutrevieren erweisen sich Stieglitze als recht soziale Wesen, so dass bisweilen in einem Gehölz mehrere Brutpaare ansässig werden

Schätzungen gehen zwar immer noch von 300.000 bis 500.000 Stieglitz-Brutpaaren in ganz Deutschland bzw. von ca. 50.000 in Thüringen aus, dies bedeutet aber eine Bestandshalbierung innerhalb der vergangenen 25 Jahren um fast 50 %. Diese Tendenz korrespondiert mit den Veränderungen in der offenen, agrarisch geprägten Landschaft, einem wesentlichen Lebensraum des Kulturfolgers Stieglitz. Weniger Raum für Brachen, Ackerrandstreifen und Wildkräuter in der Landwirtschaft reduziert das Nahrungsangebot. Kompensationsmöglichkeiten bieten Blühstreifen oder bewusst stehengelassene samentragende Pflanzen. Auch „wilde Ecken“ an Wegrändern, längere Mahd-Abstände auf öffentlichem Grün und im Privatgelände sowie bewusster Anbau von mehrjährigen Blühmischungen können hier ebenfalls dem Bestandsrückgang dieses schönen und geselligen Singvogel entgegenwirken. Und wer z.B. in seinem Garten einen Futterplatz für unsere heimischen Singvögel sowie für die „Wintergäste“ angelegt hat, wird zudem mit einem schönen Naturerlebnis belohnt – nicht nur zur alljährlichen „NABU-Stunde der Wintervögel“ vom 10. bis 12.01.2025.



Text: Kathlen Runge / Holger Kirschner 

 

 

Ornithologie!

... ein wichtiges und wunderbares Betätigungsfeld

Wichtig, weil:

... sie als Bestandteil der Zoologie ökologische Zusammenhänge erkundet, denen auch der Mensch letztendlich vollständig ausgeliefert ist,

... ihr ein seismographischer Charakter zukommt bezogen auf die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur,

... ein jeder auch noch so geringe Beitrag wichtig ist für die Vogelwelt, für die Natur.  

 

Wunderbar, weil:

... sie zu jeder Tages- und Nachtzeit und an allen Orten der Erde betrieben werden kann,

... es Freude bereitet, in der Natur – als Teil von ihr – unterwegs zu sein, sie zu entdecken und sich von ihren Schönheiten faszinieren zu lassen,

... Vögel in ihrer Artenvielfalt mit ihren Federkleidern, ihrem Gesang, ihren Rufen und ihrem Verhalten sich meist sehr gut beobachten und studieren lassen – ganz gleich ob am Futterhaus vorm Fenster, bei Spaziergängen, auf dem Weg zur Arbeit, bei Ausflügen oder Exkursionen,

... sie unabhängig von Anspruch, Wissens- und Erfahrungsstand von jeder und jedem aus jeglicher Altersgruppe ausgeübt werden kann.

 

Mitmachen lohnt sich!

 

 

Nächste Termine

Alle Veranstaltungen sind offen. Es bedarf keiner Anmeldung. Der Eintritt ist frei .

Könige der Lüfte - Beobachtungen von Fischadler und Seeadler in Thüringen

Mittwoch, 04.12., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308

Dr. Jochen Eislöffel/ Jena

 

VORTRAG FÄLLT AUS  !!!!

Wie Vögel die Kultur präg(t)en

Donnerstag, 05.12., 20.00 Uhr, Zeiss-Campus, Seminarraum 308

Dr. Dustin Beyer / Jena

 

Hier gibt es weitere Inhalte:

 

Hilfe für Vögel: Was wie zu tun ist, an wen man sich wenden kann etc.

 

Tipps für Einsteigende: Hinweise zu Materialien und Methodik

 

Logbuch der Fachgruppe: hier sind die wichtigsten Aktionen der FG vermerkt.

 

Wasservogelzählung: 3 mal im Jahr, ideal für den Einstieg in die Ornithologie – gemeinsames Wandern, Entdecken, Kennenlernen. Keine Vorkenntnisse erforderlich, wetterfeste Kleidung und Fernglas empfohlen, Ausstieg/Unterbrechung jederzeit möglich.

 

Beobachtungsberichte: Beobachtungen aus Jena/SHK – ACHTUNG: Vorgaben zur Datenaufbereitung beachten!

 

 

Weiterführende Informationen finden sich auch hier:

ornitho.de    … ornitho.de – vielseitig nutzbares Portal des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) – hier kann jede und jeder mitmachen!

 

Dieses frei zugängliche Datenbanksystem bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten von kaum schätzbarem Wert:

     - Stets abrufbare Auflistung eigener (geprüfter) Daten: Datum, Ort, Art, Anzahl, Geschlecht etc. einschließlich weiterer Bild- oder Ton-Dateien

     - Individuell einrichtbare Abfragen z.B. von Meldungen aus bestimmten Regionen, zu bestimmten Arten, Seltenheiten

     - Kontaktaufnahme zu Ornithologinnen und Ornithologen deutschlandweit (wenn hinterlegt)

     - Informationen zu saisonalen Besonderheiten