... ist offen für ornithologisch Interessierte, die den Codex der FG anerkennen und ausführen
... stellt an neu Hinzukommende keine Bedingungen zu Kenntnissen oder Mitgliedschaften
... hat eine Chat-Gruppe zu lokalen ornith. Themen (bei Interesse an Leitung wenden)
... betreut Kartierungen, Wasservogelzählungen, Nisthilfeprojekte etc. ehrenamtlich
... ist beratend tätig für ökologisch-avifaunistische Fragestellungen
... fertigt wissenschaftlich fundierte Expertisen und Dokumentationen an (u.a. MhB)
... unternimmt Exkursionen und gestaltet Themen-Vorträge (s. NABU-Programm)
... ist vernetzt mit überregionalen ornithologischen Institutionen:
u.a. Verein Thüringer Ornithologen (VTO), Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)
... begrüßt ausdrücklich Projekte, Anfragen, Hinweise
... dokumentiert ausgewählte Aktivitäten im Logbuch der Fachgruppe
... wird geleitet von Holger Kirschner aus Jena: ornithologie@nabu-jena.de
In der wissenschaftlichen Literatur wird die Alpenbraunelle mit zwei Namen betittelt: Laiscopus collaris (Wember, 20174, S.160) und Prunella collaris (Südbeck et. al., 2025, S. 602). M.E. besser passt Laiscopus – (griech.) „Steinwächter“. Dass „Prunella“ auf verunglückte Latinisierungsversuche in der deutschen Sprache im 18./19. Jahrhundert schließen lassen kann, wurde bereits zur Heckenbraunelle genannt. Collaris (lat.) bezieht sich auf die Musterung am Hals, Collare (lat.) – das Halsband.
In Deutschland ist sie außer in den Alpen auf dem Großen Feldberg, nordwestlich von Frankfurt/M. regelmäßig zu beobachten. Auch auf dem Brocken wurde sie schon gesichtet. Falls die Sommerreise Richtung Süden geht, kann sie z.B. in der Karwendel Grube – von Mittenwald/GAP aus mit der Seilbahn leicht erreichbar – gut beobachtet werden.
Die Alpenbraunelle bewohnt vor allem felsige Lebensräume oberhalb der Baumgrenze, typischerweise in Höhenlagen ab 1500 m. Aber Vorsicht: in den Höhenregionen bis ca. 2000 m ist auch die Heckenbraunelle, vor allem im Latschenkieferbereich oft anzutreffen, was zu Verwechslungen führen kann.
Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus, Männchen und Weibchen sehen also gleich aus. Die Alpenbraunelle ist gesellig und lebt während der Brutzeit oft in Gruppen von fünf bis neun Individuen. Ähnlich der Heckenbraunelle ist ihr Fortpflanzungssystem sehr variabel: Von Ein-Ehe bis zu Mehr-Ehen und Bruthelfern kommen verschiedene Sozialformen vor. Beide Geschlechter beteiligen sich an Brut und Fütterung der Jungen. Die Brut erfolgt meist in Felsspalten, unter Steinen oder in Grasbulten. Sie legt 3–5 Eier, die Jungen schlüpfen nach 13–14 Tagen; nach weiteren 16 Tagen verlassen die Jungen das Nest, Der eher seltene Gesang der Alpenbraunelle ist etwas weicher, flötender als jener der Heckenbraunelle. Auch verläuft die Strophe nicht so gleichförmig. Die Rufe hingegen sind charakteristisch und zur Unterscheidung von der Heckenbraunelle gut geeignet.
Der Bestand der Alpenbraunelle wird als stabil eingeschätzt, zumal sich ihr Verbreitungsgebiet weit nach Asien erstreckt. Offensichtlich kommt sie auch mit Berg-Tourismus zurecht, wie z.B. die konstanten Bestände in der sehr hochfrequentiert begangenen Karvendelgrube und auch andernorts zeigen. In den Begehungen innerhalb des Monitorings alpiner Vogelarten im Estergebirge/GAP - seit 2019, jeweils in den Monaten Mai/Juni/Juli - ist sie stets präsent.
Quellen:
Wember, Viktor, Die Namen der Vögel Europas, Wiebelsheim 2017, 4. Aufl.
Südbeck, P. u.a. (Hg.), Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands, Münster 2025
Text/Fotos: HKi
Ornithologie!
... ein wichtiges und wunderbares Betätigungsfeld
Wichtig, weil:
... sie als Bestandteil der Zoologie ökologische Zusammenhänge erkundet, denen auch der Mensch letztendlich vollständig ausgeliefert ist,
... ihr ein seismographischer Charakter zukommt bezogen auf die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur,
... ein jeder auch noch so geringe Beitrag wichtig ist für die Vogelwelt, für die Natur.
Wunderbar, weil:
... sie zu jeder Tages- und Nachtzeit und an allen Orten der Erde betrieben werden kann,
... es Freude bereitet, in der Natur – als Teil von ihr – unterwegs zu sein, sie zu entdecken und sich von ihren Schönheiten faszinieren zu lassen,
... Vögel in ihrer Artenvielfalt mit ihren Federkleidern, ihrem Gesang, ihren Rufen und ihrem Verhalten sich meist sehr gut beobachten und studieren lassen – ganz gleich ob am Futterhaus vorm Fenster, bei Spaziergängen, auf dem Weg zur Arbeit, bei Ausflügen oder Exkursionen,
... sie unabhängig von Anspruch, Wissens- und Erfahrungsstand von jeder und jedem aus jeglicher Altersgruppe ausgeübt werden kann.
Mitmachen lohnt sich!
Alle Veranstaltungen sind offen. Es bedarf keiner Anmeldung. Der Eintritt ist frei .
22.08.2025
BEOBACHTUNGEN AUF DEN LEHNSTEDTER HÖHEN
18:30 Uhr, Parkplatz am Speicher der
Lehnstedter Höhe
11.09.2025
ORNITHOLOGISCHE EXKURSION HAINSPITZER SEE
18:00 Uhr, Hainspitzer See
25.09.2025
ORNITHOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN AUS 2025
Fachgruppenmitglieder & Gäste berichten/zeigen ...
Bitte mit Fachgruppenleitung im Vorfeld absprechen
20:00 Uhr Seminarraum 306, Uni-Jena, Zeiss-Campus
23.10.2025
ORNITHOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN AUS SW-EUROPA
Carsten Stiller / Jena
20:00 Uhr Seminarraum 306, Uni-Jena, Zeiss-Campus
06.11.2025
HEIMISCHE GARTENVÖGEL IM PORTRAIT
Katja Keßler / Jena
20:00 Uhr Seminarraum 306, Uni-Jena, Zeiss-Campus
16.11.2025
WASSERVOGELZÄHLUNG ENTLANG DER SAALE
IDEAL FÜR EINSTEIGENDE !!!
nach Vereinbarung mit der Fachgruppenleitung
Informationen unter „Wasservogelzählung“ auf der
Internetseite des NABU Jena
20.11.2025
EINFÜHRUNG IN DIE ORNITHOLOGIE - TIPPS FÜR DIE ERSTEN SCHRITTE
Holger Kirschner
20:00 Uhr Seminarraum 306, Uni-Jena, Zeiss-Campus
04.12.2025
BÜCHER - MEDIEN - MATERIALIEN -
HILFSMITTEL DER VOGELBEOBACHTUNG
Fachgruppenmitglieder stellen vor
20:00 Uhr Seminarraum 306, Uni-Jena, Zeiss-Campus
Hier gibt es weitere Inhalte:
Hilfe für Vögel: Was wie zu tun ist, an wen man sich wenden kann etc.
Tipps für Einsteigende: Hinweise zu Materialien und Methodik
Logbuch der Fachgruppe: hier sind die wichtigsten Aktionen der FG vermerkt.
Wasservogelzählung: 3 mal im Jahr, ideal für den Einstieg in die Ornithologie – gemeinsames Wandern, Entdecken, Kennenlernen. Keine Vorkenntnisse erforderlich, wetterfeste Kleidung und Fernglas empfohlen, Ausstieg/Unterbrechung jederzeit möglich.
Beobachtungsberichte: Beobachtungen aus Jena/SHK – ACHTUNG: Vorgaben zur Datenaufbereitung beachten!
Weiterführende Informationen finden sich auch hier:
ornitho.de … ornitho.de – vielseitig nutzbares Portal des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) – hier kann jede und jeder mitmachen!
Dieses frei zugängliche Datenbanksystem bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten von kaum schätzbarem Wert:
- Stets abrufbare Auflistung eigener (geprüfter) Daten: Datum, Ort, Art, Anzahl, Geschlecht etc. einschließlich weiterer Bild- oder Ton-Dateien
- Individuell einrichtbare Abfragen z.B. von Meldungen aus bestimmten Regionen, zu bestimmten Arten, Seltenheiten
- Kontaktaufnahme zu Ornithologinnen und Ornithologen deutschlandweit (wenn hinterlegt)
- Informationen zu saisonalen Besonderheiten