Arbeitsgruppe Vogelschlag

Aufgaben der Arbeitsgruppe Vogelschlag beim NABU Jena

Die Arbeitsgruppe Vogelschlag des NABU Jena widmet sich dem Schutz von Vögeln, die durch Kollisionen mit Glasflächen gefährdet sind. Ihre Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit über das Problem des Vogelschlags aufzuklären, Ursachen zu erforschen und gemeinsam mit Experten und Institutionen Lösungen zu entwickeln. Dabei legt die Gruppe großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Schulen, Kommunen und anderen lokalen Akteuren, um sowohl präventive Maßnahmen als auch Informationsveranstaltungen zu organisieren. Die Arbeitsgruppe führt zudem Bestandsaufnahmen durch, um betroffene Gebiete und Bauwerke in der Region zu identifizieren und gezielt darauf aufmerksam zu machen.

Ziele der Arbeitsgruppe Vogelschlag

Das übergeordnete Ziel der Arbeitsgruppe ist es, das Vogelsterben durch Glasunfälle in Jena und Umgebung nachhaltig zu reduzieren. Sie strebt eine Zukunft an, in der vogelfreundliches Bauen zum Standard wird und Kollisionen an Gebäuden vermieden werden. Ein weiteres Ziel ist, Menschen für die Lebensräume der Vögel zu sensibilisieren und nachhaltige Lösungen zu fördern, die sowohl der Vogelwelt als auch der Stadtlandschaft zugutekommen. Langfristig soll so eine bessere Lebensqualität für Vögel und andere Tiere geschaffen werden.

Die Problematik des Vogelschlags

Jährlich sterben in Deutschland schätzungsweise 100 Millionen Vögel durch Kollisionen mit Glas. Vögel können Glasflächen nicht als Hindernis erkennen und fliegen aufgrund von Spiegelungen oder transparenten Strukturen direkt in die Scheiben. Vor allem während des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst ist die Anzahl der Kollisionen besonders hoch. Gebäude mit großen Glasflächen, verglasten Brücken oder Balkonen sowie Wintergärten stellen ein großes Risiko für Vögel dar. Diese oft unbemerkt bleibende Problematik führt dazu, dass zahlreiche Vögel ihren natürlichen Lebensraum durch Glasunfälle verlieren, was eine zusätzliche Belastung für viele ohnehin bedrohte Vogelarten darstellt.


Maßnahmen zur Reduzierung des Vogelschlags

Um Vögel vor Kollisionen mit Glasflächen zu schützen, setzt die Arbeitsgruppe auf eine Vielzahl bewährter Maßnahmen. Dazu gehören spezielle Markierungen und Muster, die auf Glasflächen aufgebracht werden und Vögeln signalisieren, dass es sich um ein Hindernis handelt. Auch das Anbringen von Fensterfolien oder das Verwenden von Strukturen wie vertikalen oder horizontalen Linien in einem bestimmten Abstand kann die Sichtbarkeit für Vögel erhöhen. Zudem wird auf die Bauweise und Fassadengestaltung Einfluss genommen, um bei Neubauten und Sanierungen vogelfreundliche Alternativen zu integrieren. Die Arbeitsgruppe informiert auch über Möglichkeiten, bestehende Gebäude durch kleine, einfache Anpassungen vogelsicher zu machen, sodass ein wirksamer Schutz für unsere heimische Vogelwelt gewährleistet wird.

Unterstütze uns beim Monitoring

Jeder kann helfen die Gefahren für Vögel an Glasscheiben zu senken. Sollte dir an einem Gebäude auffallen, dass es dort vermehrt zu Vogelschlag kommt, so kannst du mit dieser kleinen Anleitung schnell selbst aktiv werden. Bei Fragen kannst du dich natürlich jederzeit an uns wenden: vogelschlag@nabu-jena.de

Ausrüstung

Fogende Dinge brauchst du für ein gutes und gründliches Monitoring:

  1. Fernglas oder Kamera mit Zoom-Obejektiv: Jeder Vogelschlag oder der Puderabdruck muss beim Monitoring dokumentiert werden, damit diese Anflüge später auch als Beweis vorgelegt werden können. Sollten die Scheiben nicht zu hoch sein kann auch ein Smartphone ausreichend sein.
  2. Zeit: Wie lange ein solches Monitoring dauert hängt von vielen Faktoren ab. Allgemein kann man sagen, dass drei Monate mindestens investiert werden sollten, auch wenn es manchmal wesentlich schneller gehen kann. In dieser Zeit solltets du mindestens zwei mal die Woche an dem Objekt vorbeigehen und ein Monitoring durchführen. Eventuell kannst du dieses mit dem Weg zur Arbeit oder deiner Joggingstrecke kombinieren.
  3. Zettel und Stift: Wir haben wir eine Vorlage erstellt, mit welcher du Protkoll über dein Monitoring führen kannst. Häufig ist es am leichstesten dieses Vor-Ort mit Zettel und Stift auszufüllen, aber du kannst es natürlich auch gern digital befüllen.

Wenn du mit deinem Monitoring fertig bis oder Hilfe benötigst, so kannst du dich gern an uns (vogelschlag@nabu-jena.de) wenden. Wir sichten dann zusammen mit dir dein Protokoll und reichen es für dich bei den entsprechenden Behörden ein.

Tipps

Beispielbild für eine Segmentierung einer Glasfront
Beispielbild für eine Segmentierung einer Glasfront

Gerade bei großen Objekten oder Scheiben mit vielen Unterteilungen ist es hilfreich, wenn du dir die Scheibe in einzelne Segmente zuvor unterteilts. Wie du dabei vorgehst ist dir überlassen, aber du solltest deine Unterteilung einmal aufzeichnen, damit du jederzeit darauf zugreifen kannst und wir auch später dein Protkoll nachvollziehen können. Du musst hierbei die Unterteilung nicht so feingliedrig machen wie in dem Beispielbild links. Wichtig ist nur, dass die Unterteilung dir beim Monitorung bewusst ist und sie einer bestimmten Logik folgt. Wenn es zum Beispiel eine riesige Glasscheibe gibt, so könnte man diese gedanklich in linke und rechte Hälfte aufteilen. Eventuell steht aber auch vor einer größeren Glasfront ein Baum. In diesem Fall könnte man eine erhöhte Gefahr an den Stellen vermuten, an denen der Baum nah an der Scheibe steht oder sich deutlich spiegelt.