... ist offen für ornithologisch Interessierte, die den Codex der FG anerkennen und ausführen
... stellt an neu Hinzukommende keine Bedingungen zu Kenntnissen oder Mitgliedschaften
... hat eine Chat-Gruppe zu lokalen ornith. Themen (bei Interesse an Leitung wenden)
... betreut Kartierungen, Wasservogelzählungen, Nisthilfeprojekte etc. ehrenamtlich
... ist beratend tätig für ökologisch-avifaunistische Fragestellungen
... fertigt wissenschaftlich fundierte Expertisen und Dokumentationen an (u.a. MhB)
... unternimmt Exkursionen und gestaltet Themen-Vorträge (s. NABU-Programm)
... ist vernetzt mit überregionalen ornithologischen Institutionen:
u.a. Verein Thüringer Ornithologen (VTO), Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA)
... begrüßt ausdrücklich Projekte, Anfragen, Hinweise
... dokumentiert ausgewählte Aktivitäten im Logbuch der Fachgruppe
... wird geleitet von Holger Kirschner aus Jena: ornithologie@nabu-jena.de
Das Auerhuhn ist der Vogel des Monats November. Im Althochdeutschen wurde es Urhano genannt, ur = wild. Carl von Linné wird als Namensgeber des wissenschaftlichen Namens vermutut: Tetrao urogallus. Tetrao (lat.) stammt vom griechischen tetraon, was Auerhahn bedeutet; urogallus (lat.) könnte mit Urhahn übersetzt werden. Offensichtlich spielte das Auerwild in Mittel-Europa sehr lang eine bedeutende Rolle. Mit der Zerstörung der Lebensräume infolge der Industriealsierung, dem Umbau des Waldes als Holzlieferant und dem Zerteilen von zusammenhängenden Flächen durch Straßen ist das Auerhuhn heute in Deutschland vom Aussterben bedroht. Das Auerhuhn hat einen sehr großen Raumanspruch. Für eine überlebensfähige, genetisch gesunde Mindestpopulation von 500 Tieren wird für den Schwarzwald eine Lebensraumfläche von 50.000 ha angenommen. Das ist ein Gebiet, etwa halb so groß wie Saale-Holzland-Kreis und Jena zusammengelegt. Manche Gebiete dieser Größe mag es in Thüringen vielleicht noch geben, jedoch ist die Frage, ob die Lebensraumbedingungen die o.g. Mindestpopulation zu ernähren in der Lage ist: mit ausgedehnten Blaubeer- und Preiselbeerbeständen, Sandmulden, kleinen Steinen, sog. Gastrolithen für die Verdauung, geeigneten Balzplätzen, lichten Waldbeständen. Im „Falken“ 09/25 S. 20 (Klaus, S. u.a. Artenschutz in Thüringen, ebd.) wurde die Ausweisung des Schutzgebietes Uhlstädter Heide mit 1153 ha als „Erfolg“ betrachtet. Das größte heute ausgewiesene Schutzgebiet Thüringens ist das westliche Schiefergebirge mit knapp 12.000 ha. Die Kahlschläge infolge der Trockenheit der vergangenen Jahre werden vermutlich kaum die Lebensraumbedingungen verbessern, da Pionierpflanzen oder Schonungen mit neu geppflanzten Bäumen dies nicht leisten können.
Für das Auerhuhn sieht es in Thüringen schlecht aus. Auch sogenannte Translokationsprojekte müssen sich Fragen stellen lassen, wenn z.B. von 145 aus Russland eingefangenen Auerhühnern am Ende etwas 10-15% überleben. (Aus Perspektive der Hühner … ?) Freilich, man hatte bei diesem Projekt manches gelernt. Doch wenn es, wie im Artikel geschrieben, auch mit einigen, durchaus zu würdigenden Mühen weiterhin heißt: „Die Rückgangsursachen waren weitgehend erforscht, aber nur teilweise beseitigt worden.“ (a.a.O.), dann kann man nur hoffen, dass die hohen Ambitionen dieses höchst fragilen Unterfangens keine Blüten treiben, die auf dem Rücken von Auerhuhn-Individuen – egal, ob aus Russland, Schweden oder der Aufzuchtstation in Langenschade – ausgetragen werden.
Text/Foto HKi
Ornithologie!
... ein wichtiges und wunderbares Betätigungsfeld
Wichtig, weil:
... sie als Bestandteil der Zoologie ökologische Zusammenhänge erkundet, denen auch der Mensch letztendlich vollständig ausgeliefert ist,
... ihr ein seismographischer Charakter zukommt bezogen auf die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur,
... ein jeder auch noch so geringe Beitrag wichtig ist für die Vogelwelt, für die Natur.
Wunderbar, weil:
... sie zu jeder Tages- und Nachtzeit und an allen Orten der Erde betrieben werden kann,
... es Freude bereitet, in der Natur – als Teil von ihr – unterwegs zu sein, sie zu entdecken und sich von ihren Schönheiten faszinieren zu lassen,
... Vögel in ihrer Artenvielfalt mit ihren Federkleidern, ihrem Gesang, ihren Rufen und ihrem Verhalten sich meist sehr gut beobachten und studieren lassen – ganz gleich ob am Futterhaus vorm Fenster, bei Spaziergängen, auf dem Weg zur Arbeit, bei Ausflügen oder Exkursionen,
... sie unabhängig von Anspruch, Wissens- und Erfahrungsstand von jeder und jedem aus jeglicher Altersgruppe ausgeübt werden kann.
Mitmachen lohnt sich!
Alle Veranstaltungen sind offen. Es bedarf keiner Anmeldung. Der Eintritt ist frei .
20.11.2025
EINFÜHRUNG IN DIE ORNITHOLOGIE - TIPPS FÜR DIE ERSTEN SCHRITTE
Holger Kirschner
20:00 Uhr Seminarraum 306, Uni-Jena, Zeiss-Campus
04.12.2025
BÜCHER - MEDIEN - MATERIALIEN -
HILFSMITTEL DER VOGELBEOBACHTUNG
Fachgruppenmitglieder stellen vor
20:00 Uhr Seminarraum 306, Uni-Jena, Zeiss-Campus
Hier gibt es weitere Inhalte:
Hilfe für Vögel: Was wie zu tun ist, an wen man sich wenden kann etc.
Tipps für Einsteigende: Hinweise zu Materialien und Methodik
Logbuch der Fachgruppe: hier sind die wichtigsten Aktionen der FG vermerkt.
Wasservogelzählung: 3 mal im Jahr, ideal für den Einstieg in die Ornithologie – gemeinsames Wandern, Entdecken, Kennenlernen. Keine Vorkenntnisse erforderlich, wetterfeste Kleidung und Fernglas empfohlen, Ausstieg/Unterbrechung jederzeit möglich.
Beobachtungsberichte: Beobachtungen aus Jena/SHK – ACHTUNG: Vorgaben zur Datenaufbereitung beachten!
Weiterführende Informationen finden sich auch hier:
ornitho.de … ornitho.de – vielseitig nutzbares Portal des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) – hier kann jede und jeder mitmachen!
Dieses frei zugängliche Datenbanksystem bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten von kaum schätzbarem Wert:
- Stets abrufbare Auflistung eigener (geprüfter) Daten: Datum, Ort, Art, Anzahl, Geschlecht etc. einschließlich weiterer Bild- oder Ton-Dateien
- Individuell einrichtbare Abfragen z.B. von Meldungen aus bestimmten Regionen, zu bestimmten Arten, Seltenheiten
- Kontaktaufnahme zu Ornithologinnen und Ornithologen deutschlandweit (wenn hinterlegt)
- Informationen zu saisonalen Besonderheiten