Orchideenführungen im Leutratal

Die Führungen beginnen von Anfang Mai bis Mitte Juni samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils um 10 Uhr und um 14 Uhr an der Informationstafel in der Ortsmitte von Leutra. Sie dauern ca. 2 Stunden bei einer Wegstrecke von etwa 3 km. Wir empfehlen festes Schuhwerk.

Für Führungen (Gruppen, Familien etc.) an anderen Tagen nehmen Sie bitte rechtzeitig Kontakt mit uns unter post1@nabu-jena.de auf.

 

Die Ortslage Leutra kann wieder befahren werden. Dafür entfällt die provisorische Parkmöglichkeit vor dem Ort. Der Bus verkehrt wieder bis in den Ort Leutra.

 

An dieser Stelle sind weiterführende Informationen zu den Orchideen im Leutratal zu finden, unter anderem einen wöchentlich aktualisierten Report mit den gerade blühenden Orchideen (vergl. auch die bisherigen Blühtagebücher von 2015 bis 2022 unten auf dieser Seite).

 

Matthias Müller

(Verantwortlich für die Organisation der Führungen)

Aktueller Report zur Orchideenblüte im Leutratal

 

Letzter Eintrag:

 

16. September 2023:

Es muss doch noch einen allerletzten Eintrag geben, nämlich der Dank an die fleißigen Helfer, die am Jenaer Freiwilligentag an dem traditionellen Pflegeeinsatz im Leutratal teilgenommen haben, der gemeinsam von den Sielmanns Natur-Rangern Jena und dem NABU Jena organisiert wurde. Insgesamt waren 26 Teilnehmer erschienen, unter ihnen zum wiederholten Male unser Oberbürgermeister, Herr Dr. Nitzsche. Alle haben fleißig mitgeholfen und sowohl die Akelei-Wiese als auch das Hangquellmoor vom Mahdgut beräumt. Zum Abschluss trafen sich die Teilnehmer zu einem kleinen Imbiss mit Bratwurst und Getränken. Dabei ergaben sich viele Gelegenheiten zu interessanten Gesprächen. Unser Dank gilt auch dem Feuerwehr-Verein Leutra, der uns erlaubte die sanitären Anlagen im Feuerwehrhaus zu benutzen, und der NABU-Landesgeschäftsstelle.

 

 

Chronologisch geordnete Einträge

 

30. Januar 2023:

Der Winter war wenigstens mit ein paar kalten, frostigen Tagen in Jena zu Besuch. Es gab sogar ein bisschen Schnee, der inzwischen aber nur noch auf den Höhen um die Stadt anzutreffen ist, von zusammengekehrten Schneeresten abgesehen. Und da nach mehreren trüben Tagen jetzt sogar die Sonne immer einmal auftaucht, werden auch die bald verschwunden sein. Vor den kalten Tagen (und Nächten) hatten in den Gärten die Schneeglöckchen zu blühen begonnen, an geschützteren Stellen blühten auch schon ganze Teppiche von Winterlingen, aber bevorzugt im Stadtgebiet (zum Beispiel am Ammerbach an der Kreuzung Winzerlaer und Ammerbacher Straße).

Wie in jedem Jahr sind auch heuer die Winterrosetten verschiedener Orchideenarten zu finden, sogar erstaunlich viele. Das lässt auf ein gutes Orchideenjahr hoffen. Hoffen wir auch darauf, dass das Wetter mitspielt und uns nicht mit zu großen Kapriolen überrascht.

 

 

22. Februar 2023:

Heute ist ein richtiger Vorfrühlingstag, die Sonne scheint, und es ist angenehm lau draußen. In den Vorgärten blühen Winterlinge, Schneeglöckchen und Krokusse. Aber nicht nur dort zeigt sich, dass der Frühling langsam, aber sicher erwacht. Im Wald bei Closewitz stehen die Winterlinge in Vollblüte. Und wenn die Sonne auf die Blüten scheint, dann ziehen süß riechende Schwaden des Blütendufts durch den noch lichtdurchfluteten Wald. Überall kündigen sich weitere Pflanzen an, unter anderem auch der Gefleckte Aronstab. Wer Lust auf ein bisschen Frühling hat, der sollte sich einen Besuch dort nicht entgehen lassen, auch wenn die Wege zum Teil aufgeweicht und schlammig sein können, die Zahl der Besucher vor allem an den Wochenenden irgendwie mit der Zahl der blühenden Winterlinge zu konkurrieren versucht - allerdings vergeblich. Für mich sind die nächsten Ziele die Alpenveilchen (Cyclamen coum) im Reinstedter Grund und die Märzenbecher im Großschwabhäuser Holz.

Und die Orchideen machen dort weiter, wo sie im Januar aufgehört haben!

 

 

31. März 2023:

Im März haben wir schon einen Vorgeschmack auf das berüchtigte Aprilwetter erlebt, es gab ja fast alles, was zwischen Winter und Sommer passieren kann. Zum Glück hat es auch einige Niederschläge gegeben, auch wenn uns sicher trocknes Wetter lieber wäre, aber die Natur braucht das Wasser - und wir auch!

Draußen blüht es inzwischen ja schon schön, und es wird praktisch mit jedem (warmen) Tag noch schöner. Ich kann die Blumen gar nicht alle aufzählen: vom Huflattich über Leberblümchen, Hohler Lerchensporn, Scharbockskraut, Küchenschellen und verschiedene Gelbsterne, um nur einige zu nennen. Im Reinstädter Grund blühen die Alpenveilchen (Cyclamen coum), immer wieder ein schöner Anblick, auch wenn sie vor 70 Jahren dort angesalbt worden sind.

Die Rosetten der Orchideen werden immer größer, und bei ersten Pflanzen zeigen die allerdings noch eingehüllten Knospen bereits erste Farbspitzen. Hoffen wir darauf, dass es so weitergeht, so dass wir bei unseren Orchideenführungen, die in einem Monat beginnen werden, wieder viele blühende Pflanzen zeigen können. Bevor die öffentlichen Führungen aber losgehen, werden ab Mitte April das Blasse Knabenkraut (Orchis pallens), die Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes) und das Kleine Knabenkraut (Anacamptis morio) zu blühen beginnen, von letzterem kenne ich aber keinen Standort in der Umgebung von Jena, es gibt sie aber hier. Und zum Holunderknabenkraut (Dactylorhiza sambucina) werde ich demnächst natürlich auch wieder ins Fränkische fahren.

 

 

10. April 2023:

Zum Glück war nur der Ostersamstag kein freundlicher Tag, an den restlichen Feiertagen war das Wetter richtig schön und hat in die Natur gelockt. Immer mehr Blumen blühen jetzt, unter anderem auch die Frühlings-Adonisröschen im Leutratal, die bei Sonnenschein ihre recht großen, strahlend gelben Blüten öffnen. Dazu gibt es jede Menge (verschiedener) Veilchen, Gelbe und Weiße Buschwindröschen, erste aufblühende Schlüsselblumen, um nur einige zu nennen. An einem über und über blühenden Schlehenbusch tummelten sich Wildbienen und -hummeln sowie einige Schmetterlinge, darunter auch ein Trauermantel, den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte.

Ich habe in der vergangenen Woche mit Freunden einen im Norden unserer Stadt gelegenen ehemaligen Umlaufberg der Saale besucht. Dort gibt es ein reiches Vorkommen an Küchenschellen. Auch wenn die wegen der am früheren Vormittag noch fehlenden Sonne und der vorhergegangenen kalten Nacht ihre offenen Blüten noch nicht so richtig vorzeigten, war das ein wunderbarer Anblick. Dazu kamen die vielen Blattrosetten der Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes), von der dort im vergangenen Jahr über 1.000 Pflanzen geblüht haben.

Vor drei Jahren haben am Karfreitag (das war damals der 10. April 2020) das Blasse Knabenkraut (Orchis pallens) und die Spinnenragwurz geblüht. Ich werde in dieser Woche erkunden, wie es damit in diesem Jahr aussieht.

 

 

 

16. April 2023:

Noch trauen sich die Orchideenblüten nicht so richtig hervor, das ist bei der nassen und kalten Witterung der letzten Tage auch kein Wunder. Das Blasse Knabenkraut (Orchis pallens) auf dem Forst zeigt zwar erste gelbe Knospen, von denen aber am Donnerstag noch keine zur Blüte geöffnet war. Immerhin hat die „Kontrolle“ gezeigt, dass es wieder erfreulich viele Pflanzenrosetten von dieser Art gibt, die aber (noch?) nicht alle einen Blütenstand zeigen. Auch vom Stattlichen Knabenkraut (Orchis mascula) waren die Rosetten mit den noch eingehüllten Blütenständen zu sehen.

Immerhin sorgt der Regen dafür, dass die fehlende Feuchtigkeit im Boden wenigstens zum Teil wieder aufgefüllt wird. Das ist nach drei sehr trockenen und eher heißen Jahren erst einmal eine gute Tendenz. Und wenn es jetzt wieder etwas wärmer und vielleicht auch ab und zu etwas sonniger wird, dann sollten doch auch bald die Orchideen reichlich blühen.

 

23. April 2023:

Ich war eine Woche auf der Insel Rügen und konnte deshalb noch nicht selbst nach den Orchideen um Jena schauen, aber ich habe schon gehört, dass sowohl die Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes) als auch die Blassen Knabenkräuter (Orchis pallens) blühen. Das entspricht meiner langjährigen Beobachtung, dass beide Arten dann ihre Blüten öffnen, wenn der Raps zu blühen beginnt. Natürlich ist das auch standortabhängig. Im Gleistal setzt das eigentlich immer ziemlich früh ein, während das an anderer Stelle durchaus ein paar Tage später passieren kann. In den nächsten Tage werde ich mich aber verstärkt im Leutratal umschauen, damit rechtzeitig zum nächsten Wochenende, wenn am Samstag die öffentlichen Orchideenführungen beginnen werden, verlässliche Informationen zu den blühenden Orchideen vorliegen.

Mir wurde aber schon von Gewährsleuten berichtet, dass oberhalb von Drakendorf nicht nur die Spinnenragwurz blühen, sondern auch Fliegenragwurz (Ophrys insectifera). Und zwischen Jena und Porstendorf zeigen sowohl Purpurknabenkraut (Orchis purpurea) als auch Großes Zweiblatt (Neottia/Listera ovata) viel versprechende Hinweise auf einen möglichen baldigen Blühbeginn.

 

27. April 2023:

Welche Orchideen am Wochenende, also zu Beginn der öffentlichen Führungen, im Leutratal blühen, wird morgen am Abend hier zu lesen sein. Ich bitte um Verständnis, dass es nicht eher wird, dafür aber ganz aktuell!

 

28. April 2023:

Für alle, die es auch nicht mehr abwarten können, gibt es gute Nachrichten. Die Blühsaison hat nun auch im Leutratal begonnen, so dass sich ein Besuch durchaus schon lohnt, wenn man nicht zu viel erwartet, schließlich ist ja erst Ende April. Immerhin blühen bereits, wenn auch zum großen Teil nur mit den ersten Blüten:

Korallenwurz (Corallorhiza trifida)

Helmknabenkraut (Orchis militaris)

Purpurknabenkraut (Orchis purpurea)

Hybridknabenkraut (Orchis x hybrida)

Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)

Daneben blühen natürlich auch Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes), Blasses Knabenkraut (Orchis pallens) sowie Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula), die wir aber auf unserer Führung nicht sehen werden.

 

05. Mai 2023:

Immer mehr der bisher "nur" in Knospe stehenden Orchideen öffnen nun ihre Blüten, obwohl es bis zur Vollblüte sicher noch ein paar Tage dauern wird. Neben den bereits genannten Vertretern

  • Korallenwurz (Corallorhiza trifida)
  • Helmknabenkraut (Orchis militaris)
  • Purpurknabenkraut (Orchis purpurea)
  • Hybridknabenkraut (Orchis x hybrida)
  • Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)

blühen  jetzt auch die ersten

  • Brandknabenkraut (Neotinea ustulata),
  • Großes Zweiblatt (Neottia ovata) und
  • Vogelnestwurz (Neottia nidus-avis).

Großes Zweiblatt (Neottia ovata), Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum) und Grünliche Waldhyazinthe (Plantanthera chlorantha) zeigen zum Teil bereits große Knospen. Ich habe heute bei Nennsdorf nach den Frauenschuhen (Cypripedium calceolous) geschaut. Ein Teil der Pflanzen ist bereits richtig schön groß, weitere kommen nach, aber bis zur Blüte wird bestimmt noch eine gute Woche vergehen. Die kleinen Frauenschuh-Bestände an unserer Wegstrecke im Leutratal sind entweder verschwunden oder noch deutlich zurück.

 

11. Mai 2023 / ergänzt am 13. Mai 2023:

Was die Knabenkräuter betriff, so kann man jetzt durchaus bereits von Vollblüte sprechen, obwohl immer noch viele weitere Pflanzen in Knospe stehen.  Ansonsten geht es auch mit den Vertretern anderer Arten weiter aufwärts, immer mehr erblühen nun. Neben den bisher blühenden

Korallenwurz (Corallorhiza trifida)

Helmknabenkraut (Orchis militaris)

Purpurknabenkraut (Orchis purpurea)

Hybridknabenkraut (Orchis x hybrida)

Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)

Großes Zweiblatt (Neottia ovata)

Vogelnestwurz (Neottia nidus-avis)

Brandknabenkraut (Neotinea ustulata)      nicht bei Führungen gezeigt

Dreizähniges Knabenkraut (Neotinea tridentata)     nicht bei Führungen gezeigt

habe sich auch die ersten Blüten an

Grünliche Waldhyazinthe (Plantanthera chlorantha),

Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum) und

Weißes Waldvöglein (Cephelanthera damasonium)

geöffnet. Frauenschuh-Pflanzen zeigen ihre Knospen, erste Blüten haben sich geöffnet.

Leider sind im Buchenwald fast alle in der Nähe des Weges blühenden Korallenwurz durch die Unachtsamkeit von Besuchern umgetreten worden. Auch das leidige Problem, dass die Wiesen wieder betreten und dabei selbst blühende Orchideen zertreten werden, zeigt sich an immer mehr Stellen, und das nur, um Fotos zu machen.

In der Umgebung von Jena blühen noch Blasses Knabenkraut (Orchis pallens) - im Abblühen -, Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula), Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes) sowie Kleines Knabenkraut (Anacamptis morio), das aber an dem neu entdeckten Standort offenbar angesalbt worden ist. Danke an Ronald Riedel für den Hinweis!

 

19. Mai 2023:

Entschuldigung, aber der Feiertag am Donnerstag hat mich etwas in meinem Zeitgefühl durcheinander gebracht, ich war aber nicht auf Herrentags-Tour!

Im Prinzip gibt es im  Leutratal noch nicht viel Neues. Es blühen:

Korallenwurz (Corallorhiza trifida)    im Abblühen/verblüht mit Samenansatz

Helmknabenkraut (Orchis militaris)

Purpurknabenkraut (Orchis purpurea)

Hybridknabenkraut (Orchis x hybrida)

Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)

Großes Zweiblatt (Neottia ovata)

Vogelnestwurz (Neottia nidus-avis)

(Brandknabenkraut (Neotinea ustulata)      nicht bei Führungen gezeigt)

(Dreizähniges Knabenkraut (Neotinea tridentata)     nicht bei Führungen gezeigt)

(Frauenschuh (Cypripedium calceolus)     nicht bei Führungen gezeigt)

Grünliche Waldhyazinthe (Plantanthera chlorantha),

Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum) und

Weißes Waldvöglein (Cephelanthera damasonium)

 

Vor allem Helm- und Purpurknabenkraut sowie das daraus entstandene Hybridknabenkraut blühen z.T. in großer Anzahl und ergeben ein buntes Bild.

 

 

25. Mai 2023:

Das Pfingstwochenende steht bevor, da war in der Vergangenheit der Andrang immer recht groß. Und an einer unserer Führungen teilzunehmen lohnt sich natürlich auch. Obwohl nun die ersten Orchideen verblühen oder bereits verblüht sind (z.B. Spinnenragwurz Ophrys sphegodes und Korallenwurz Corallorhiza trifida), sind die Knabenkräuter immer noch in Hochblüte, obwohl auch ihre Zeit langsam zu Ende geht. Es blühen:

Helmknabenkraut (Orchis militaris)

Purpurknabenkraut (Orchis purpurea)

Hybridknabenkraut (Orchis x hybrida)

Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)

Großes Zweiblatt (Neottia ovata)

Vogelnestwurz (Neottia nidus-avis)

Grünliche Waldhyazinthe (Plantanthera chlorantha)

Weiße Waldhyazinthe (Plantanthera bifolia)

Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum) und

Weißes Waldvöglein (Cephelanthera damasonium)

 

Bienenragwurz (Ophrys apifera) zeigen die Blütenknospen und werden wohl bald zu blühen beginnen. Vom Roten Waldvöglein (Cephalanthera rubra) sowie von Stendelwurz/Sitter-Arten (Epipactis spec.) sind die Pflanzen zu sehen, aber bis diese blühen, werden sicher noch ein paar Tage vergehen. Von der Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea) habe ich bisher nur die Blätter gesehen, aber ich werde jetzt mal genauer hinschauen.

 

 

02. Juni 2023:

Die Blühzeit der Knabenkräuter geht ziemlich schnell ihrem Ende entgegen, vor allem die auf den sonnigen Wiesen stehenden Pflanzen sind davon betroffen. Unter Büschen findet man allerdings immer noch schön blühende Exemplare, aber auch die werden bald verblüht sein. Die meisten Weißen Waldvöglein sind nun auch schon verblüht. Dafür haben die ersten Mückenhändelwurz ihre Blüten geöffnet, ebenso wie eine Bienenragwurz.

An diesem Wochenende werden also blühend zu sehen  sein:

Helmknabenkraut (Orchis militaris)     am Verblühen

Purpurknabenkraut (Orchis purpurea)     am Verblühen

Hybridknabenkraut (Orchis x hybrida)     am Verblühen

Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)

Großes Zweiblatt (Neottia ovata)

Vogelnestwurz (Neottia nidus-avis)

Grünliche Waldhyazinthe (Plantanthera chlorantha)

Weiße Waldhyazinthe (Plantanthera bifolia)

Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum) und

Weißes Waldvöglein (Cephelanthera damasonium)     am Verblühen

Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea)

Bienenragwurz (Ophrys apifera)     gerade am Aufblühen

Vom Roten Waldvöglein (Cephalanthera rubra) sowie von den Stendelwurz/Sitter-Arten (Epipactis spec.) sind die Pflanzen zu sehen, aber bis diese blühen, werden sicher noch ein paar Tage vergehen.

 

09. Juni 2023:

Die Knabenkräuter sind nun verblüht. Dafür gibt es aber auch "Nachrücker". Derzeit blühen:

Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)     am Verblühen

Großes Zweiblatt (Neottia ovata)

Vogelnestwurz (Neottia nidus-avis)

Grünliche Waldhyazinthe (Plantanthera chlorantha)

Weiße Waldhyazinthe (Plantanthera bifolia)

Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum)

Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea)

Bienenragwurz (Ophrys apifera)   

Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra)

Die verschiedenen Stendelwurz/Sitter-Arten (Epipactis spec.) blühen noch nicht, jedenfalls habe ich noch keine Braunrote Stendelwurz/Sitter blühen sehen, nur in Knospe.

 

 

15. Juni 2023:

Das letzte Wochenende der diesjährigen öffentlichen Orchideenführungen steht bevor. Hohe Temperaturen und der fehlende Regen haben dafür gesorgt, dass das Verblühen der Orchideen beschleunigt worden ist.

Es blühen:

Großes Zweiblatt (Neottia ovata)

Grünliche Waldhyazinthe (Plantanthera chlorantha)     am Verblühen

Weiße Waldhyazinthe (Plantanthera bifolia)     am Verblühen

Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum)

Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea)

Bienenragwurz (Ophrys apifera)   

Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra)

Braunrote Stendelwurz/Sitter (Epipactis atrorubens)

 

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Rothenstein blühen gerade sehr viele Pyramidenorchis (Anacamptis pyramidalis), die sich offenbar im gesamten nördlichen (und damit von der Sonne ganztags beschienenen) Bereich ausbreiten.

 

 

24. Juni 2023:

Nun sind die öffentlichen Orchideenführungen beendet, insgesamt 38 wurden angeboten, dazu noch einmal 24 gesonderte Führungen für kleinere und größere Gruppen. Das war wieder anstrengend!

Mittlerweile sind die meisten Orchideen verblüht oder am Verblühen, wozu die hohen Temperaturen und der fehlende Niederschlag entscheidend beigetragen haben. Zum Glück hat der Regen gestern nicht nur vorübergehend für angenehmere Temperaturen gesorgt, der Niederschlag war dringend nötig - und immer noch viel zu wenig, aber besser als gar nichts.

Natürlich blühen auch jetzt noch Orchideen, zum Beispiel die Braunrote Sitter/Stendelwurz (Epipactis atrorubens) und die Kleinblättrige Sitter/Stendelwurz (E. microphylla), andere Sitter-/Stendelwurz-Arten, wie die Sumpfsitter (Epipactis palustris) oder Müllers Stendelwurz (E. muelleri) zeigen Knospen und werden demnächst erblühen. Es gibt also noch einiges zu entdecken.

 

 

30. Juni 2023:

Nach der Pflicht kommt immer die Kür, denn jetzt besuche ich mit Freunden die Stellen (und Orchideen), die nach den öffentlichen Führungen dran sind. In dieser Woche haben wir uns die Sumpfsitter/-stendelwurz (Epipactis palustris) in einer ehemaligen Tongrube angeschaut. Es gibt ja um Jena herum gar nicht so viele vernässte Stellen, die günstige Bedingungen für E. palustris bieten, nicht nur wegen der Trockenheit der letzten Jahre. Es waren wieder erfreulich viele blühende bzw. auch noch in Knospe stehende Pflanzen zu finden, allerdings vielleicht etwas weniger als im vergangenen Jahr. Die in der Nähe vorkommenden anderen Sitter-/Stendelwurz-Arten waren allerdings noch in Knospe.

Ein weiterer Besuch galt einem Vorkommen von Dichtblütiger Händelwurz ("Gymnadenia densiflora"), deren Einordnung als eigenständige Art oder Unterart/Varietät der Mücken-Händelwurz (G. conopsea) nicht so ganz klar ist. Sie (er-)blüht jedenfalls etwas später als G. conopsea und kommt auch auch auf etwas feuchteren Böden vor. Zudem duftet sie - beinahe hätte ich geschrieben: in meinen Augen - deutlich stärker, vor allem am Nachmittag. Auf der Wiese mit recht vielen Pflanzen von G. densiflora war auch ein einsames, blühendes Pyramiden-Knabenkraut (Anacamptis pyramidalis) zu finden.

 

 

 

06. Juli 2023:

Mit meinen Freunden war ich war im Leutratal, und zwar von Oßmaritz kommend, und habe nach den Sittern/Stendelwurz geschaut. Dabei war eigentlich nur Müllers Sitter/Stedndelwurz (Epipactis muelleri) blühend zu finden, und zwar sowohl als recht große Pflanzen, meistens aber als kleine Pflanzen, die irgendwie niedlich aussahen. Eigentlich wollten wir auch den Kleinblättrigen Sitter/Stendelwurz (E. microphylla) wiederfinden, sind aber wohl an dem wenig begangenen Weg nach unten ins Tal, wo er zu finden ist, vorbei gegangen. Vielleicht finden wir in der nächsten Woche auf dem Schönberg im Reinstädter Grund auch noch Vertreter ein paar anderer Epipactis-Arten - wobei hoffentlich das Wetter nicht ganz so heiß ist!

 

 

13. Juli 2023:

Das Wetter war ganz angenehm, aber der Ausflug auf dem Schönberg war irgendwie enttäuschend. Wir sind auf den Wegen gegangen, die in den 'Orchideenwanderungen in Thüringen' beschrieben sind und an denen die Epipactis-Arten zu finden sein sollten. Natürlich gab es auch blühende Orchideen, aber anders als in den vergangenen Jahren "nur" Müllers Sitter/Stendelwurz (Epipactis muelleri), also weder Breitblättrige (E. helleborine) noch die von uns als Übersehene Sitter/Stendelwurz (E. neglecta) "identifizierte" Pflanzen waren zu finden. Und selbst von Müllers Sitter/Stendelwurz gab es überwiegend kleine Pflanzen mit wenigen Blüten, die eigentlich immer in Gras standen. Bei den größeren Pflanzen schien es so zu sein, dass die Blütenknospen vertrocknet waren, obwohl der Rest der Pflanze grün war. Trockenheit und Hitze hinterlassen eben ihre Spuren.

 

 

20. Juli 2023:

Irgendwie scheint es so, als sei Schneewittchen hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen leichter zu finden als das Kriechende Netzblatt (Goodyera repens). Das mag zum einen daran liegen, dass die Pflanzen wirklich klein und eher unauffällig sind, zum anderen aber daran, dass die Umweltbedingungen sich für diese Art verschlechtern. Damit setzt sich der negative Trend der letzten Jahre wohl fort - leider.

Umso größer ist die Freude, wenn man trotzdem noch Pflanzen findet und diese auch noch blühen. Dank des Spürsinnes meines Freundes Horst Blume war mir das heute im Kiefernwald auf der Wöllmisse vergönnt, auch wenn es nur vier Pflanzen waren. Vielleicht lassen sich in den nächsten Tagen ja auch an anderen Stellen ein paar mehr Exemplare finden.

Auf einer unter Naturschutz stehenden Wiese in der Nähe der Lobdeburg konnten wir außerdem eine ganze Reihe blühende Pflanzen des Kreuzenzians (Gentiana cruciana) entdecken. Den gibt es zwar auch im Leutratal, aber dort werden die auf einem Weg wachsenden Pflanzen leider durch "Betreten" eher kurz gehalten.

 

 

26. Juli 2023:

Bevor ich nun für zwei Wochen zum Urlaub nach Schweden fahre, haben meine Freunde und ich nach der Violetten Stendelwurz (Epipactis purpurata) geschaut. Ob die recht ausgiebigen Regenschauer dazu beigetragen haben, weiß ich nicht, aber wir fanden sehr schön entwickelte Pflanzen in voller Blüte. Zum Teil blühten richtige "Sträuße", also viele dicht benachbarte Stängel. Wir waren uns aber nicht so ganz einig, ob es mehr oder weniger blühende Pflanzen als vor zwei Jahren waren. Sie scheinen sich auch auszubreiten, aber das bedarf sicher einer weiteren Überprüfung. Auf jedenfall war das wieder eine schöne Beobachtung.

Wenn ich aus Schweden zurück bin, dann bleibt nur noch nach den Herbstdrehwurz (Spiranthes spiralis) zu schauen, dann ist das Orchideenjahr schon wieder vorbei.

 

 

 

05. August 2023:

Gleich am ersten Tag unseres Urlaubs haben wir den Geburtsort von Carl von Linné (Carolus Linnaeus) in Rashult besucht. Und das war ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis, selbst wenn von den "Originalgebäuden" wohl kaum noch etwas vorhanden ist. Die wieder aufgebauten Gebäude geben aber einen guten Eindruck von den Lebensumständen der damaligen Zeit. Besonders hervorzuheben sind die umgebenden Ländereien und Gärten mit vielen Kostbarkeiten, u.a. alten Getreidesorten, aber auch die Ackerwildkräuter dazwischen.

Für mich sind die schwedischen Inseln Gotland und Öland meine "Orchideenparadiese", obwohl um diese Zeit eigentlich kaum noch eine hier vorkommende Art blüht. Dafür lassen sich an vielen Stellen verblühte Pflanzen mit reichlich Samenansatz finden: Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine), Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens), Sumpfsitter (Epipactis palustris), Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata agg.), Rotes und Langblättriges Waldvöglein (Cephalanthera rubra und C. longifolia). Letztgenannte Art ist ja bei uns eher (sehr) selten, aber hier kann man sie wirklich in Massen finden, z.T. unmittelbar neben den Straßen.

Da ich mit zwei Botanikern unterwegs bin, gibt es außer Orchideen jede Menge andere Pflanzen zu entdecken, die ich sicher sonst übersehen oder zu wenig beachtet hätte. Mal sehen, was wir noch alles finden werden.

 

 

31. August 2023:

Am letzten Tag des meteorologischen Sommers habe ich mit meinen Freunden die Orchideen-Saison für dieses Jahr durch den traditionellen Besuch bei den Herbstdrehwurz (Spiranthes spiralis) am bekannten Standort bei Gotha abgeschlossen, mit einer gewissen Wehmut, wie ich gern gestehe. Dabei war erfreulicherweise festzustellen, dass die Zahl blühender Pflanzen aus meiner Sicht gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich zugenommen hat. Wahrscheinlich ist das eine Folge der verstärkten Niederschläge (im Vergleich zu den beiden Vorjahren) in diesem Sommer. Auch wenn viele Pflanzen bereits verblüht waren, es ist immer wieder ein schöner Anblick diese kleinen Schönheiten im Gras neben den vielen anderen kleinen Kräutlein zu sehen.

Auf dem Rückweg trafen wir eine Anwohnerin, die ganz verwundert war, als wir ihr sagten, dass wir nach Orchideen geschaut haben. Sie wusste nicht, dass fast unmittelbar vor ihrer Haustür eines der schönsten Thüringer Vorkommen von Spiranthes spiralis zu finden ist.

 

Das wird für dieses Jahr wohl der letzte Eintrag in meinem "Aktuellen Report zur Orchideenblüte im Leutratal" sein, obwohl er nicht vom Leutratal handelt. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich mit Informationen "gefüttert" haben, ohne die ich sicher vieles übersehen hätte. Genauso großen Dank schulde ich allen meinen Mitstreitern, die auch in diesem Jahr wieder bei insgesamt über 60 Führungen im Mai und Juni interessierten Menschen ein besonders schönes Stück Natur gezeigt und erklärt haben.

 

 

16. September 2023:

Es muss doch noch einen allerletzten Eintrag geben, nämlich der Dank an die fleißigen Helfer, die am Jenaer Freiwilligentag an dem traditionellen Pflegeeinsatz im Leutratal teilgenommen haben, der gemeinsam von den Sielmanns Natur-Rangern Jena und dem NABU Jena organisiert wurde. Insgesamt waren 26 Teilnehmer erschienen, unter ihnen zum wiederholten Male unser Oberbürgermeister, Herr Dr. Nitzsche. Alle haben fleißig mitgeholfen und sowohl die Akelei-Wiese als auch das Hangquellmoor vom Mahdgut beräumt. Zum Abschluss trafen sich die Teilnehmer zu einem kleinen Imbiss mit Bratwurst und Getränken. Dabei ergaben sich viele Gelegenheiten zu interessanten Gesprächen. Unser Dank gilt auch dem Feuerwehr-Verein Leutra, der uns erlaubte die sanitären Anlagen im Feuerwehrhaus zu benutzen, und der NABU-Landesgeschäftsstelle.

 

 

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Liste der im Leutratal vorkommenden Orchideenarten
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Blühbeginn der Orchideen im Leutratal
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Anmerkung: Die Angaben beziehen sich auf den Blühbeginn der entsprechenden Arten im Leutratal (außer Orchis pallens, Ophrys sphegodes, Goodyeara repens und Epipactis purpurata) und auf die Woche, in der das angegeben Datum liegt, denn ich gehe natürlich nicht jeden Tag zum Nachschauen.

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Wöchentlich aktualisierter Report zur Orchideenblüte 2022
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Wöchentlich aktualisierter Report zur Orchideenblüte 2021
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Wöchentlich aktualisierter Report zur Orchideenblüte 2020
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Reports zur Orchideenblüte im Leutratal 2015 - 2019
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